Off Canvas sidebar is empty

Global Solo Challenge 2023

Offener Brief zum Projekt GLOBAL SOLO CHALLENGE

Von Philipp Hympendahl

Seit einem halben Jahr arbeite ich mit einem kleinen Team aus ehrenamtlichen Helfern daran, das fast unmögliche möglich zu machen. Eine Segelkampagne auf die Beine zu stellen mit dem Ziel, im September bei der nonstop Regatta GSC zu starten. Mit der Last vieler gescheiterter deutscher Versuche auf meinen Schultern habe ich versucht mit großem Einsatz, einem tollen Team und eines konkreten Plans die vielen Hindernisse einer solchen Kampagne zu umschiffen. Mein Versprechen war es, alles mir mögliche zu tun, aber ohne Unterstützung und Glück würde ich es nicht schaffen.

Wir haben ein Boot gekauft, eine Comfortina 38, die dann zu der Werft nach Schleswig gebracht wurde. Leider stellte sich heraus, dass das Boot einen nicht erkennbaren Unfallschaden hatte und dadurch strukturelle Probleme. Die zusätzlichen Reparaturen haben die Budget und Zeitplanung verändert, es wurden aber immer Lösungen gefunden. Ein junger Bootsbauer sollte kürzlich mit der Arbeit beginnen, der Strukturschaden soll im Mai bei Peter Wrede behoben werden. Für die weitere Finanzierung der Kampagne haben sich bisher keine Partner gefunden und die Spenden über das 360° Sponsoring haben gerade einmal die laufenden Kosten der Kampagne gedeckt. Derzeit fehlen ca. 140.000 € um Ausrüstung, Umbau, Rigg und Segel zu finanzieren, eine Teil könnte ich mir noch leihen, aber die komplette Summe kann ich nicht aufbringen.

Kurzfristig ist jetzt der Bootsbauer wegen eines Unfalls ausgefallen und Ersatz zu finden unmöglich. Der furchtbare Krieg und seine Auswirkungen auf die Wirtschaft machten eine Sponsorensuche erfolglos. Ich habe alles in meiner Macht stehende getan, habe das Projekt weit über normale Grenzen voran getrieben, aber gerade wird der Gegenwind zu einem Sturm, Zeit und Budgetprobleme drohen die Kampagne zu kippen. Die Idee, gemeinsam mit der Öffentlichkeit einen normalen deutschen Segler auf eine internationale nonstop Regatta zu schicken, das ganze mit Youtube und social media zu begleiten, ist gescheitert.

Es tut mir leid, dass ich nicht bessere Nachrichten verkünden kann. Ich habe viel gelernt in den letzten Monaten, habe sicher Fehler gemacht, aber das Große ganze war dann doch eine Verkettung sehr ungünstiger Umstände. Entschuldigen möchte ich mich bei allen, die ich enttäuscht habe. Bedanken möchte ich mich bei allen, die mich unterstützt haben, vor allem bei meinem Team. Ohne Hilfe haben es auch bessere und namhaftere Segler nicht geschafft und ohne entsprechende Hilfe schaffe ich es auch nicht. Ich hätte gerne als Segler meine Chance bekommen und für spannende Geschichten gesorgt. Jetzt wird es wieder keine deutsche Flagge bei einer großen internationalen Einhand-Regatta geben. Ich werde aber nicht aufgeben, sondern daran arbeiten mein Ziel zu einem späteren Zeitpunkt umzusetzen.

Dieses Ende ist erst der Anfang.

Philipp Hympendahl

GLOBAL SOLO CHALLENGE